Historie

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Eine Besiedelung schon in der Römerzeit kann angenommen werden, weil es in der Gemarkung Gutenberg Funde aus der Römerzeit gab. Die Region gehörte damals zur römischen Provinz „Germania Superior“, welche an eine alte Römerstraße angebunden war, die von Bad Kreuznach in Richtung Stromberg führte. Dort verlief sie weiter zur „Ausoniusstraße“, eine Verbindung nach Mainz-Bingen-Trier.

Die Quellenlage ist nicht eindeutig
Die Gutenburg selbst ist geheimnisumwobener als die darunter liegende Talsiedlung. Während die Ursprünge der Burg zeitlich nicht einwandfrei festgezurrt werden können, ist der Ort Gutenberg 1158 das erste Mal urkundlich erwähnt. Allerdings nicht unter dem Namen Gutenberg, sondern Weithersheim. So wurde die Ansiedlung bis ins 14. Jahrhundert in den Verzeichnissen geführt.

Die Gutenburg selbst könnte im Jahr 1213 erstmals unter dem Namen „Castro Weithersheim“ genannt sein. Laut einem Güterverzeichnis des Klosters Eberbach war Wolfram von Stein als Eigentümer dieser Burg aufgeführt. Ob es tatsächlich die spätere Gutenburg war, die hier erwähnt wurde, kann jedoch noch immer nicht sicher nachgewiesen werden, ist aber wahrscheinlich.

Erstes Dokument über Renovierungsarbeiten stammt aus 1838
Seit dem 14. Jahrhundert sind die Burg und die Siedlung Weithersheim Eigentum der Grafenfamilien von Sponheim. Später wird es geteiltes Eigentum zusammen mit den Markgrafen von Baden und einer Pfalzgrafen-Linie. Die Grafen zu Veldenz treten an die Stelle der Grafen von Sponheim. Bereits 1437 ist die Burg wohl nicht mehr so belebt. Zu diesem Zeitpunkt soll nur noch das notwendigste Personal in der Festung gearbeitet haben.

Es ist denkbar, dass das Gebäude, wie so viele Burgen im Dreißigjährigen Krieg, zerstört wurde. Beweise dafür gibt es allerdings bis heute nicht. Gut möglich ist auch, dass das Gemäuer schlichtweg mit der Zeit verfiel, da es nicht mehr ständig bewohnt war. Nach 1815 fallen alle im Rheinland gelegenen Burgen und Schlösser an den preußischen Staat. Renovierungs- und Erhaltungsarbeiten an der Burg sind erstmals im Jahr 1838 dokumentiert, als der Kreuznacher Geschichtsschreiber Meyer die Ruine kauft.

Gutenberg – traditionell dem Weinbau verpflichtet
Die Gemeinde Gutenberg hat über die Jahrhunderte hinweg ihren Charakter als kleiner, ländlicher Ort bewahrt. Im Jahr 1769 wird die evangelische Kirche im Barockstil gebaut. Eine katholische Kirche folgt im Jahr 1960. Das Dorf zählt 302 Einwohner im Jahr 1815. Die Zahl der Einwohner in Gutenberg steigt bis zum Jahr 1871 auf 505 und hält sich bis 1950 in etwa auf diesem Niveau. Erst 1970 zeigte sich mit 606 Gutenbergern wieder ein leichter Zuwachs. Bis 2005 verdoppelt sich die Zahl der Gemeindebürger nahezu auf 1015. Aktuell liegt die Einwohnerzahl des Weinbaudorfes bei knapp 1000. Gutenberg ist seiner individuellen Nische stets treu geblieben.

Die Eigentümer der Gutenburg im Überblick

1213  Ritter Wolfram von Stein (die Burg hieß zu dieser Zeit „Castro Weitersheim“;
          es wird angenommen, dass es sich um die Gutenburg handelte)

1318  Eberhard Kämmerer von Gutenberg und Johann Buser

1334  Eberhard Graf Johann von Sponheim

1339  Graf Walram von Sponheim

1350  Elisabeth von Sponheim, Witwe des Grafen Walram von Sponheim

1416  Gräfin Elisabeth von Sponheim und Vianden, Enkelin von Elisabeth von
          Sponheim überträgt 1/5 von „Gutberg Burg und Tale“ an ihren Schwager,
          Ludwig Pfalzgraf bei Rhein

1417  Graf Johann von Sponheim erbt die Anteile von Gräfin Elisabeth von
          Sponheim und Vianden und teilt sich das Burgeigentum mit Ludwig Pfalzgraf
          bei Rhein

1428  Jakob, Markgraf zu Baden und Friedrich, Graf zu Veldenz, erhalten ¾ der
          Burgen, die dem Grafen Johann von Sponheim gehörten
          Nach dem Aussterben der Grafen zu Veldenz bleibt die Burg bis zum Ende
          des 18. Jahrhunderts im Besitz der Mark- und Pfalzgrafen

1838  Herr Meyer, Geschichtsschreiber, Bad Kreuznach

1880  Heinrich Reidenbach, Bad Kreuznach

1919  Julius Schäfer, Apotheker, Bad Münster am Stein

1940  Familie Puth, Wallhausen

2015  Die PVM AG aus Frankfurt am Main erwirbt die Ruine und zwei Hektar der
           angrenzenden Weinberge am Steilhang

Quellen: Wikipedia, Gernot Peitz, Ortsgemeinde Gutenburg-Nahe